Schachnotation, wie schreibe ich meine Partie richtig auf?
Im Turnierschach ist es sehr wichtig und oft auch Pflicht, seine Partie aufzuschreiben. Es dient dazu, dass Schiedsrichter, Zuschauer und man selbst gegebenenfalls die Partie nachvollziehen kann. In der Regel benutzt man ein Vorgedrucktes Partieformular, was oft nicht nur Platz für die Züge, sondern auch für Brettnummer, Partienummer, Ergebnis und Austragungsort hat. Das Aufschreiben wird im Schach auch Notation genannt, da man keine kompletten Sätze schreibt, sondern nur Kürzel für die einzelnen Züge. Heutzutage verwendet man normalerweise die algebraische Notation. Jeder Spieler hat das Recht, in seiner eigenen Landessprache aufzuschreiben, hier ein paar Beispiele:
Deutsch: K = König, D = Dame, T = Turm, L = Läufer, S = Springer
Englisch: K = King, Q = Queen, R = Rook, B = Bishop, N = Knight
Französisch: R = Roi, D = Dame, T = Tour, F = Fou, C = Cavalier
Italienisch: R = Re, D = Donna, T = Torre, A = Alfiere, C = Cavallo
Die acht Linien werden mit den kleingeschriebenen Buchstaben a, b, c, d, e, f, g und h angegeben.
Die acht Reihen werden nummeriert mit 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 und 8.
Wir schreiben nicht nur unsere eigenen Züge, sondern auch die des Gegners auf. In einer normalen Schachpartie ziehen beide Seiten immer abwechselnd.
Jeder Zug einer Figur wird mit der Abkürzung ihres Namens und dem Ankunftsfeld angegeben. Als Bespiel: Eröffnen wir Springer g1 nach f3, notieren wir Sf3. S steht für Springer, f für die f Linie und die 3 für die dritte Reihe der besagten Linie. Spielt schwarz nun Springer g8-f6 schreiben wir Sf6.
Die Bauern wiederum können nur mit dem Feld angegeben werden. Als Beispiel: Eröffnen wir im ersten Zug e4 heißt es, der Bauer auf e2 ist nach e4 gezogen. Schwarz könnte nun mit Bauer d7-d5 antworten, was wir mit d5 notieren würden.
Schlagzüge können mit einem „x“ besser kenntlich gemacht werden.
Beispiel: e4 d5 schlagen wir nun den Bauern, heißt es exd5 es könnte Sf6 Sc3 folgen. Schlägt schwarz jetzt mit den Springer f6 den Bauern auf d5 so heißt es Sxd5.
Falls zwei gleichartige Figuren auf dasselbe Feld ziehen können (dies kommt oft bei Türmen und Springern vor) gilt es ein paar Dinge zu beachten.
Sind sie auf der gleichen Line und wir wollen sagen: der Turm von a8 nach b8 gezogen wurde, schreiben wir Tab8
Stehen die Türme in der selben Reihe z.B. auf f8 und f3 und wir wollen den f8 Turm nach f5 ziehen, schreiben wir T8f5
Stellen wir uns vor, dass wir nun einen Springer auf e1 und g1 haben und wir wollen den g1 Springer nach f3 ziehen, schreiben wir Sgf3
Wenn der Bauer die letzte Reihe erreicht, dürfen wir ihn in eine Figur umwandeln. Wir schreiben den Bauernzug und in welche Figur sich der Bauer verwandelt. Steht der Bauer auf a7 und er verwandelt sich auf a8 in eine Dame, so notiert man a8D (wir können auch ein = Zeichen einfügen, also a8=D)
Dann gibt es noch eine Handvoll „Sonderzeichen“ die aber leicht zu merken sind.
0-0 Rochade mit Th1 oder Th8 (kurze Rochade)
0-0-0 Rochade mit Ta1 oder Ta8 (lange Rochade)
= Remisangebot oder Antrag zum Remis
+ Schachgebot
++ oder # Schachmatt
e.p. en passant
1-0 Weiß gewinnt
0-1 Schwarz gewinnt
0,5-0,5 Unentschieden
Gibt also ein Läufer auf c4 schach und schlägt dabei etwas, schreibt man Lxc4+.
Hier die Notation einer berühmten Schachpartie zum Nachspielen: Paul Morphy gegen Karl von Braunschweig und Graf Isoard, Paris 1858
Ich hoffe, ich konnte euch weiterhelfen. Der erfolgreichen Schachpartie sollte nichts mehr im Wege stehen.