Niklas Werthmann ist Bezirksschnellschachmeister

Ein Bericht von Frank Steinhage:

Niklas Werthmann hat seine beeindruckende Entwicklung fortgesetzt und mit dem
Gewinn der Schnellschachmeisterschaft einen weiteren Bezirkstitel errungen. In 7
Runden holte er gestern in Brilon 6,5 Punkte und belegte damit ungeschlagen den 1.
Platz. Krönender Abschluss war dabei in der letzten Runde ein Sieg über den
Bestwiger Bernhard Rittmeier, der seit vielen Jahren der mit Abstand beste Spieler
im Schachbezirk Hochsauerland ist.

Schwierig wurde es für Niklas ausgerechnet beim einzigen vereinsinternen Duell
gegen mich, Frank Steinhage. Niklas unterlief mit Mehrfigur eine Ungenauigkeit in
der Verteidigung und musste sich seinen König danach von g1 bis nach bis treiben
lassen, wobei er noch einen eingesperrten Turm auf a1 hatte, der nicht an der Partie
teilnahm. In der Folgezeit musste er sich ständig gegen Figurenverlust,
Damentausch gegen Turm oder Mattdrohungen wehren, teilweise gleichzeitig. Dies
tat er aber mit großem Geschick. Beide wollten gewinnen. Niklas verlor zwar seine
Mehrfigur aber es gelang ihm in ein defensives, aber remisliches Turmendspiel mit
Minusbauern abzuwickeln, um dann auf Zeitüberschreitung zu reklamieren.
Manchmal muss man auch dreckige Siege einfahren, um erfolgreich zu sein und
dieser war einer. Moralisch war er damit verpflichtet das Turnier zu gewinnen, um
meiner Niederlage wenigstens einen Sinn zu geben und das tat er dann auch in
beeindruckender Weise.

Ich selbst leistete mir meine einzige wirklich schwache Partie eine Runde später
gegen Xoren Xudagulyan. Als DWZ-Favorit wollte ich unbedingt gewinnen, versuchte
es schließlich mit der Brechstange und Xoren, der schon während unserer
Vereinsmeisterschaft überzeugt hatte, fand in der Endphase einen feinen taktischen
Einschlag, der mir sofort den Garaus machte.
Xoren spielte ein starkes Turnier und bewies, dass die gute Jugendarbeit nicht nur
bei uns Ruhrspringern, sondern auch bei unseren Herdringer Nachbarn Früchte
trägt.

Er schaffte als Dritter den Sprung aufs Treppchen und ließ damit Größen, wie
Gerhard Schubert und Bernhard Rittmeier hinter sich, die mit mir auf dem geteilten 5.
Platz landeten.